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Das schmerzliche Gefühl des Verlusts und des Sterbens hat viele Autoren und Schriftstellerinnen nicht nur zu Romanen über Tod und Trauer inspiriert. Gibt es ein Leben nach dem Tod? Was passiert, wenn wir sterben? Wie verkrafte ich den Verlust eines geliebten Menschen? Und wie geht man mit dem eigenen Tod um? In Biografien, Notizen, Ratgebern, Erinnerungen und Erfahrungsberichten haben sich jede Menge Autoren diesen Fragen gewidmet. Fünf Sachbücher über Tod und Trauer, die einen genaueren Blick lohnen:

„Ich bin, ich bin, ich bin“ von Maggie O’Farrell (Piper Verlag, 2018)

Maggie O’Farrell hat dem Tod schon mehrfach ins Auge geblickt. Um genau zu sein siebzehnmal. In ihren Memoiren „Ich bin, ich bin, ich bin“ erzählt sie von den siebzehn Vorfällen, in denen sie beinahe gestorben wäre. Und davon, was diese Erfahrungen mit ihr als Mensch und als Mutter gemacht haben. Eine beinahe tödliche Krankheit in der Kindheit, törichte Fehlentscheidungen und eine seltsame Begegnung in einer abgeschiedenen Ecke sind nur einige Beispiele dafür, wie die Autorin immer wieder mit ihrem eigenen Tod konfrontiert wird.

Doch auch als Leser wird man dazu angeregt, sich unbequemen Fragen zu stellen. Was würde ich tun, wenn ich dem Tod ins Auge blickte? Wie würde ich in lebensbedrohlichen Situationen handeln? Ein ehrliches und mutiges Buch darüber, wie fragil das Leben ist und ein Buch, das dennoch optimistisch stimmt.

„Alles, was bleibt“ von Sue Black (Dumont Buchverlag, 2018)

Sue Black ist forensische Anthropologin und kennt als Wissenschaftlerin viele Sichtweisen auf den Tod. In ihrem Buch „Alles, was bleibt – Mein Leben mit dem Tod“ erzählt sie von ihrer Arbeit mit Studierenden, Behörden und Forschungsteams. Sie berichtet von ihren Einsätzen im Kosovo und in Thailand. Bei diesen Einsätzen musste sie die Leichen der Kriegs- und Katastrophenopfer identifizieren. Sie erwähnt aber auch ihre Lehrtätigkeit an der Uni, den Umgang der Studierenden mit dem Tod und von ungeklärten Kriminalfällen. Doch auch ihre persönlichen Erfahrungen spart sie nicht aus. Sie erzählt ohne Gefühlsduselei, aber dennoch berührend vom Tod ihres Onkels Willie, der die erste Leiche war, die sie sah. Aber auch von dem Moment, in dem sie realisierte, dass sie selbst nun der Generation angehört, die in ihrer Familie als nächste sterben wird.

Ihre Sicht auf den Tod unterscheidet sich dabei von vielen anderen: Sie geht entspannt damit um, reicht dem Tod die Hand, statt die Augen zu verschließen und Angst davor zu haben. Sie bezeichnet ihre Beziehung zum Tod als eine „kameradschaftliche Beziehung“ und das Sterben als großes Abenteuer. In ihren Worten steckt viel Pragmatismus – und das ohne dabei unsensibel zu sein. Von Sue Black und ihrem Buch kann man einiges lernen.

„Das Jahr magischen Denkens“ von Joan Didion (List, 2007)

Jeder geht mit dem Verlust geliebter Menschen unterschiedlich um. Die amerikanische Schriftstellerin Joan Didion verarbeitet den plötzlichen Herztod ihres Mannes in ihrem Buch „Das Jahr magischen Denkens“. In Anekdoten und Gedankenspielen schreibt sich Didion ein Jahr lang berührend und eindringlich von der Seele, was sie in dem turbulenten Jahr bewegt und beschäftigt. Sie berichtet von den Tiefschlägen, den schwachen Momenten, dem Aufarbeiten des Verlusts – und auch von der schweren Krankheit ihrer Tochter, die noch in ihrer Trauerphase ausbrach und die Autorin abermals mit einem drohenden Tod konfrontiert. Auf höchst kluge Art und Weise reflektiert sie ihre Gefühle und betrachtet ihre Trauer in allen Facetten und schafft so eine sehr lesenswerte Studie über ihr Jahr magischen Denkens.

„So sterben wir“ von Roland Schulz (Piper Verlag, 2018)

Als Autor und Journalist Roland Schulz nach Büchern suchte, die den Prozess des Sterbens genau erklären, war alles, was er fand, neun Seiten in einem medizinischen Fachbuch. Er begann sich mit dem Thema genauer auseinanderzusetzen. Sein Buch „So sterben wir – Unser Ende und was wir darüber wissen sollten“ ist das Ergebnis intensiver Recherchen und Gespräche mit Menschen, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise Experten auf dem Gebiet sind.

Die Art des Erzählens macht das Buch zu einer besonders intensiven Lektüre: Roland Schulz erzählt gewissermaßen das Sterben und den Tod des Lesers und spricht ihn dabei direkt an. Er beginnt bei der Diagnose und berichtet sehr menschlich und nah über alles, was im Folgenden geschieht. Dabei begleitet er die Ärztin bei der Leichenschau des Lesers bis hin zur Abrechnung der ärztlichen Leistung, die Standesbeamtin, die die Sterbeurkunde ausstellt oder auch den Mitarbeiter im Krematorium, der den Verstorbenen einäschert.

Er schildert präzise und ganz nebenbei auch sehr informativ alle notwendigen Schritte und Tücken, die sich womöglich ergeben. Doch bei den recht bürokratischen Schritten des Prozesses ist das Lesen durch die Erzählweise und den empathischen Schreibstil ein Erlebnis. Roland Schulz erzählt, statt zu informieren. Zugegebenermaßen ist dieses Leseerlebnis ein wenig unangenehm, denn angenehm ist die direkte Konfrontation mit dem Tod und dem, was damit einhergeht wohl nie. Doch Roland Schulz informiert und bewegt mit seinem fast schon reportageartigen Buch gleichermaßen und nimmt dadurch ein wenig die Scheu vor dem Prozess, der uns alle früher oder später erwartet.

„Sterben lernen – Das Buch für den Abschied“ von Felix Hütten (Hanser Verlag, 2019)

Wie Roland Schulz ist auch Felix Hütten Journalist und sein Buch beschäftigt sich mit dem Sterben. Der Ansatz und die Umsetzung sind dabei jedoch grundverschieden. „Sterben lernen“ geht vorwiegend der Frage nach, wie Sterben ein Stückchen einfacher werden kann. Demnach werden hier Sterbehilfe, Schmerzen und Palliativmedizin thematisiert, aber auch medizinische Überversorgung, Kommunikation zwischen Arzt, Angehörigen und Patienten und die Bürokratie vor und nach dem Tod. Das Buch sammelt dabei vor allem klare Informationen und beschäftigt sich auf sachliche Art und Weise mit den Themen, zusätzlich werden die Fälle von drei unterschiedlichen Sterbenden geschildert.

Felix Hütten listet an vielen Stellen konkrete Tipps und Tricks auf. So findet sich im Buch beispielsweise eine Liste an wichtigen Dokumenten, um die man sich kümmern sollte, sowie Fallstricke, über die Angehörige häufig stolpern, die man jedoch durchaus vermeiden kann. Wer also als Betroffener einen praktischen Leitfaden und nach konkreten Informationen sucht, der ist mit diesem Buch gut beraten.

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