Sowohl die Risikolebensversicherung als auch die Sterbegeldversicherung dienen der Todesfallabsicherung. Bei beiden Versicherungsarten tritt der Leistungsfall ein, wenn der Versicherungsnehmer verstirbt und die vertraglich vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt wird. Dennoch gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen der Risikolebensversicherung und der Sterbegeldversicherung – etwa in Bezug auf das Ziel der Absicherung, die Laufzeit und die Höhe der Todesfallsumme.
Sterbegeld oder Risikolebensversicherung – was ist besser? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Abhängig von der Lebenssituation des Versicherungsnehmers und den Zielen der Absicherung muss individuell entschieden werden, welche Versicherungsvariante die sinnvollere ist, um die Hinterbliebenen bestmöglich zu schützen. Der größte Unterschied liegt dabei im Zweck der Absicherung. Die Risikolebensversicherung dient dazu die Existenz der Hinterbliebenen abzusichern, während die Sterbegeldversicherung für die Bestattungskosten gedacht ist. Im Folgenden wird genauer erläutert was Risikolebensversicherung und Sterbegeldversicherung genau bedeuten.
Das Ziel der Risikolebensversicherung (RLV) ist es, den Wegfall des Einkommens des Verstorbenen zu kompensieren. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Versicherungsnehmer der Allein- oder Hauptverdienende der Familie ist. Empfehlenswert ist die Risikolebensversicherung insbesondere für Hausbauer, Immobilienbesitzer bzw. Kreditnehmer sowie Eltern von jungen Kindern, damit der hinterbliebene (Ehe-) Partner die Finanzierung für das Familienheim abbezahlen und die Kinder weiter versorgen kann. Geschäftspartner können einander ebenfalls durch den Abschluss einer Risikolebensversicherung absichern.
Die RLV ermöglicht hohe Todesfallsummen während die Versicherungsdauer begrenzt ist.
Die Laufzeit sollte aber mindestens so lange gewählt werden, bis beispielsweise der Immobilienkredit abbezahlt ist und/oder die Kinder auf eigenen Beinen stehen.
Bevor eine Risikolebensversicherung abgeschlossen werden kann, müssen potentielle Versicherungsnehmer einige Gesundheitsfragen beantworten. Diese Gesundheitsprüfung hilft der Versicherungsgesellschaft bei der Risikoabwägung: Wie wahrscheinlich ist es, dass der Versicherungsnehmer innerhalb der Laufzeit verstirbt? Je weniger Risikofaktoren für ein frühzeitiges Ableben vorliegen, desto günstiger fällt die Versicherungsprämie aus. Der Versicherungsschutz greift in der Regel ab Versicherungsbeginn.
Eine Sterbegeldversicherung ist zwar auch eine Todesfallabsicherung, verfolgt aber ein anderes Ziel. Sie soll die Bestattungskosten abdecken, wenn der Versicherungsnehmer verstirbt und so die Hinterbliebenen vor dieser finanziellen Belastung schützen. Als Begünstigte können beliebige Personen eingesetzt werden – also nicht nur Familienmitglieder, sondern auch Bekannte, Freunde und Nachbarn oder auch juristische Personen wie Kirchen, Stiftungen oder Bestattungsinstitute. Sinnvoll ist eine Sterbegeldversicherung vor allem für Menschen im fortgeschrittenen Alter, die durch die Auszahlung des Sterbegeldes ihre Angehörigen vor hohen Bestattungskosten schützen möchten.
Im Gegensatz zur Risikolebensversicherung läuft die Sterbegeldversicherung ein Leben lang und die Versicherungssumme wird nach Ablauf der Wartezeit garantiert ausgezahlt, wenn der Leistungsfall eintritt.
Vor Abschluss der Sterbegeldversicherung müssen normalerweise keine Gesundheitsfragen beantwortet werden. Jedoch gibt es hier in der Regel eine Wartezeit für die Sterbegeldversicherung. Bei der LV 1871 liegt diese zum Beispiel zwischen 12 und 36 Monaten. Erst nach Ablauf der Wartezeit besteht Anspruch auf die volle Versicherungssumme.
Nachfolgende Tabelle fasst die Unterschiede zwischen einer RLV und einer Sterbeversicherung noch einmal für einen besseren Überblick zusammen. Die Informationen basieren auf den Tarifen der LV 1871.
|
Risikolebensversicherung |
Sterbegeldversicherung |
Ziel der Absicherung |
Existenz der Hinterbliebenen sichern |
Übernahme der Bestattungskosten |
Versicherungssumme |
Mindestens 15.000 Euro |
Maximal 12.500 Euro |
Laufzeit |
5 Jahre bis maximal Endalter 85 |
lebenslang |
Gesundheitsfragen |
Ja |
Nein |
Wartezeit |
Nein |
12 bis 36 Monate |
Tab. 1: Unterschiede zwischen Risikolebensversicherung und Sterbegeldversicherung
Versicherungen
Mit welchen Kriterien kann man Risikolebensversicherungen vergleichen und welche unabhängigen Testergebnisse und Testsieger gibt es?
Versicherungen
Risiko-Versicherung mit BU-Schutz bei Immobilienkauf, -Sanierung oder -Renovierung und Praxis-, Kanzlei- oder Existenzgründung.
Versicherungen
Mit einer RLV können sich Geschäftspartner gegenseitig schützen, den Firmenwert absichern und Erbansprüche Hinterbliebener bedienen.
Versicherungen
Erben geht mit Pflichten einher. Liegt das Erbe nämlich über dem gesetzlichen Steuerfreibetrag- fallen Steuern an.
Vor- und Nachteile einer Risikolebensversicherung
Risikolebensversicherung und alleinerziehend
Risikolebensversicherung Erbe