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Am 31. Oktober, dem Reformationstag, erinnern Protestanten an Luthers Thesenanschlag an den Toren der Schlosskirche zu Wittenberg und damit an den Beginn der Reformation. Für Katholiken sind dagegen die ersten beiden Tage im November von besonderer Bedeutung. Am 1. November feiern sie das Hochfest Allerheiligen. Allerseelen am darauffolgenden Tag ist dem Gedenken an alle Verstorbenen gewidmet.

Allerheiligen: Ein Höhepunkt im Kirchenjahr

Allerheiligen gehört zu den Höhepunkten im katholischen Kirchenjahr; ebenso wie Weihnachten oder die Karwoche bis Ostersonntag. Die Ursprünge von Allerheiligen reichen bis ins vierte Jahrhundert zurück. Entstanden ist das Fest aus der Verehrung der Märtyrer, die wegen ihres christlichen Glaubens starben und als Heilige verehrt wurden. Heute steht an Allerheiligen das Gedenken an alle knapp 7.000 katholischen Heiligen und Seligen (die Seligsprechung ist die Vorstufe zur Heiligsprechung) im Vordergrund. Papst Benedikt XVI sagte 2006 über den Feiertag: „Am Fest Allerheiligen blicken wir voll Dankbarkeit auf die große Schar der Gläubigen, die schon im Himmel an der Herrlichkeit Gottes Anteil haben. Wir alle sind berufen, auf dem Weg der Seligpreisungen Christus nachzufolgen, der uns in die ewige Heimat führen will. Dabei helfen uns die Heiligen durch ihr Vorbild und mit ihrer Fürsprache.“

Ursprünglich lag der Termin für Allerheiligen im Umkreis von Ostern. Ab dem achten Jahrhundert wurde das Fest, zunächst in England und Irland, später auch in der übrigen abendländischen Kirche, am 1. November gefeiert. Im Jahr 835 hat Papst Gregor IV den Termin für Allerheiligen dann endgültig auf den 1. November festgelegt.

 

Ein stiller Feiertag

In überwiegend katholischen Bundesländern ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag. Dazu gehören Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Auch in Österreich, Liechtenstein, Luxemburg und in den katholischen Kantonen der Schweiz wird der 1. November als Feiertag begangen. In Bayern ist Allerheiligen ein „Stiller Tag“. Öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen sind nur dann erlaubt, „wenn der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist“, so sieht es die Erzdiözese München und Freising vor. In Bayern gilt zum Beispiel den ganzen Tag ein sogenanntes Tanzverbot; von 2 Uhr morgens bis 24 Uhr darf in den Clubs also nicht getanzt werden.

Allerseelen: Den Verstorbenen gedenken

Allerseelen, am 2. November, ist dagegen kein gesetzlicher Feiertag. Deshalb versammeln sich vielerorts die Gläubigen schon am Nachmittag von Allerheiligen auf dem Friedhof zu feierlichen Gottesdiensten und Gräbersegnungen. Dabei wird den verstorbenen Angehörigen gedacht.

Entstanden ist das Fest Allerseelen im zehnten Jahrhundert, als der Abt Odilo von Cluny für alle ihm unterstellten Klöster anordnete, das Gedächtnis aller Verstorbenen am 2. November zu begehen. Die übrige abendländische Kirche übernahm das Fest dann später. Häufig werden die Gräber zu Allerheiligen und Allerseelen besonders geschmückt. Heute ist es ein in katholischen Gegenden weit verbreiteter Brauch, an Allerheiligen und Allerseelen sogenannte Seelenlichter auf die Gräber zu stellen. Wer Anfang November dort also in der Dämmerung über die Friedhöfe schlendert, dem bietet sich das beeindruckende Bild eines Lichtermeers.

allerseelen-textProtestantisches Totengedenken am Totensonntag

Trübes Regenwetter, die Bäume verlieren ihre Blätter und die Tage werden kürzer – Melancholie überall. Der November gehört in der Tat eher zu den tristen Monaten im Jahr. Nicht umsonst wird er häufig als Totenmonat bezeichnet – nicht nur von der katholischen Kirche. Auch Protestanten pflegen im Herbst die Erinnerung an Verstorbene. Dafür ist im evangelischen Kirchenjahr der jeweils letzte Sonntag vor dem ersten Adventssonntag vorgesehen. Er wird als Totensonntag oder auch Ewigkeitssonntag bezeichnet.

Wie aus Allerheiligen und Allerseelen Halloween wurde

Besonders im irisch-katholischen Volksglauben ist die Vorstellung weit verbreitet, dass am Abend vor Allerheiligen die Seelen der Verstorbenen ins Fegefeuer aufsteigen. Dort sollen sie für kurze Zeit verweilen, bis sie geläutert sind und in den Himmel aufsteigen können. Man spricht auch von „All Hallows‘ Eve“ – oder eben heute in der modernen Form von Halloween. Den Brauch und ihren Volksglauben haben die irischen Auswanderer mit nach Amerika genommen – genauso wie die Tradition, dass Kinder an Allerseelen von Tür zu Tür gingen und um süße Kuchen oder Kekse gebeten haben.

Das kommt Ihnen bekannt vor? Stimmt, denn das sind die Vorläufer dessen, was wir heute als Halloween bezeichnen. Dazu gehört auch das sogenannte „Trick or Treat“, zu Deutsch: „Süßes oder Saures“. Allerdings hat sich Halloween mit zahlreichen Partys und Verkleidungscontests zu einem sehr kommerziellen und säkularen Event entwickelt. Mit den ursprünglichen Wurzeln hat es heute nicht mehr viel gemein.

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